Laienschauspieler lassen kein Auge trocken

 

Theatergemeinschaft Binnen un Buten feierte Premiere von „Ole Iesen rost nich“

 

Die erste Aufführung des Stückes „Ole Iesen rost nich“ der Theatergemeinschaft Binnen und Buten war ein voller Erfolg. Das Publikum in der Schweizerlust in Liebenau war von Anfang an gefesselt und lachte herzlich über die wunderbar gespielten Charaktere des Stückes von Uschi Schilling.

 

Die kurzweilige Geschichte dreht sich um das Schicksal von fünf Senioren, die eigentlich nur einen ruhigen und entspannten Lebensabend in ihrem Seniorenheim verleben wollten. Doch als Bewohner des Seniorenheims „Vogelfrei“ sind sie täglich den Schikanen ihrer Heimleiterin Frau Schütthohn ausgeliefert, die wunderbar herrisch von Nele Baumgärtner gespielt wurde. Ob sie ihre „Insassen“ mit langweiligem Essen abspeist, mit Holzspielzeug beschäftigt, weil es keinen Dreck macht oder willkürlich Stubenarrest angeordnet. Leicht haben es die Bewohner nicht mit ihr.

 

So kommen die Senioren schnell zu der Entscheidung, so geht es nicht weiter. Die Heimleitung muss weg. Aber wie und wer übernimmt es? Die erste Seniorin im Bunde, Frieda Schlattner, wurde überzeugend betrunken und virtuos mit ihrem Rollator auf der Bühne von Silke Traemann dargestellt. Neben dem Alkohol hat sie eigentlich nur Augen für ihren Mitbewohner Walter Schlüter. Dieser wurde von Gunter Fleischer mit farbprächtigen Kostümen und mit solch jugendlichem Elan gespielt wurde, so dass er auf dem Skateboard nur durch einen Unfall im Hühnerstall zu bremsen war.

 

Ganz im Gegensatz zu den beiden nicht mehr so mobilen Senioren Gertrud von Biederstädt und Herbert Rothe, die herzerfrischend von Doreen Basedow und Elmar Fehsenfeld gemimt wurden. Die beiden finden ihre ganz eigene Lösung, wie sie den Mangel an gutem Essen ausgleichen. Sie mischen sich täglich auf wildfremden Beerdigungen unter die Trauergemeinde, um anschließen dem Leichenschmaus beizuwohnen. Da blieb kein Auge im Publikum trocken, als Herbert seine Verkleidung im Frauenkostüm und mit hochhackigen Schuhen ausgestattet anmutig präsentierte.

 

Von Anfang bis Ende überzeugend spielten Eike Rosebrock und Peter Dudda ihre Rollen als gutherzige und clevere Pfleger Lisa und Sebastian. Am Ende beweisen beide, dass Pflegekräfte mehr als nur medizinische Fachkräfte sein können – sie können auch gewiefte und intelligente Persönlichkeiten sein, die einen besonderen Plan mit dem Haschisch der Seniorin Lilo schmieden. Den Duft ihrer Beruhigungs-Joints und Haschkekse hatte das Publikum beim Auftritt von Althippie Lilo Schubert -überzeugend gespielt von Kerstin Ballmann- quasi in der Nase.

 

Doch bevor die Bande ihre List umsetzen kann, wittert der Heimarzt Dr. Hasselmann eine wissenschaftliche Weltsensation nach einer Blutabnahme beim Althippie Lilo und durchkreuzt damit die Pläne der Heimbewohner. Dr. Haselmann wurde mit Leib und Seele von Achim Schomburg gespielt.

Unter der Moderation und nach Regie von Dirk Reineke boten die Schauspieler einen überzeugenden Auftritt und man merkte, dass sie sich viel Mühe mit ihren Rollen gegeben hatten. Und auch die Nachwuchsschauspieler Paula Birkholz und Birk Linderkamp ernteten als Enkel der Heimbewohner begeisterten Applaus für ihren einführenden Sketch zum Stück „Ole Iesen rost nich“.

Flyer zum neuen Stück
Flyer Ok Superhelden sünd blots Minschen
Adobe Acrobat Dokument 750.9 KB